ONLINE VERSUS PRINT: Unterschiede zwischen Online- und gedruckten Zeitungen

ONLINE VERSUS PRINT: Unterschiede zwischen Online- und gedruckten Zeitungen

Die Zeitungen im Online- oder Printbereich unterscheiden sich durchaus. Dabe hat die Online-Zeitung ihre eigenen Vorteile, die sich in erster Linie bei der Geschwindigkeit der Veröffentlichung von Nachrichten zu finden sind. Darüber hinaus kann die Meldung, beziehungsweise der Content audiovisuell präsentiert werden. Dies ist bei gedruckten Zeitungsausgaben nicht möglich. Hier ist es so, dass die Zeitung von heute, in der Regel, die Meldungen von gestern präsentiert. Das impliziert, dass der Mediennutzer für ein Update der Nachricht jeweils einen Tag warten muss. Dieser Unterschied trägt dazu bei, dass sich die Online-Nachrichtenportals immer größerer Beliebtheit erfreuen. Weitere Unterschiede sind, dass die gedruckten Ausgaben leicht, transportabel, überall lesbar sind, während die Online-Ausgabe einen Netzzugang erfordert sowie ein mobiles Endgerät (Smartphone, Tablet, Laptop), dessen Akku entsprechend geladen sein muss, wenn man sich Zeit beim Lesen lassen möchte. Des Weiteren bieten die Online-Nachrichten, über die Suchfunktion, den Vorteil, sehr schnell weitere Artikel zu dem Thema zu finden, beziehungsweise das eigene Wissen unmittelbar zu vertiefen; dies ist bei Printausgaben leider nicht möglich. Je nach Medium gibt es Ausgaben die im Internet keine Kosten verursachen. Dies ist bei den meisten Tageszeitungen, deren Ausgaben es gedruckt und online gibt, oftmals nicht der Fall. Beide Ausgaben reagieren auf „Leserbriefe“ oder „Kommentare“. Auch hier gibt es eine zeitrelevante Komponente, denn Kommentare bei Online-Zeitungen können unmittelbar und in fast unendlicher Weise zu einem Artikel integriert werden, während dies – auch Platzgründen – bei gedruckten Zeitungen nur bedingt der Fall ist und diese zudem auch mit einer Tagesverzögerung veröffentlicht werden. In der Regel können beide Ausgaben, gegen Bezahlung, abonniert werden. Üblicherweise sind Online-Abonnements wesentlich günstiger, da die Betriebskosten, gegenüber gedruckten Produkten, wesentlich geringer sind.

Online vs. Print

Der internationale Journalismus spricht sich nachhaltig für die Relevanz von Printmedien aus. Es gibt auch nachhaltige Erfolgsstories, die dem allgemeinen Printsterben entgegenstehen. Darunter die Washington-Post, die New York Times, das Wallstreet Journal, die Herald Tribune oder die englische Times. In Deutschland sind es die Süddeutsche Zeitung, die BILD-Zeitung, die Welt, die Zeit oder Frankfurter Allgemeine.

Am Anfang des Internets haben die geringen Nutzerzahlen nicht für Unruhe bei den Printmedien gesorgt und die großen Medienhäuser haben zu Beginn des Worldwide Webs sogar die Printartikel, in Gänze, kostenfrei ins Internet gestellt und damit hat sich – über die Jahre – das Rezipientenverständnis – gewandelt. Denn die Nutzer fragen sich weshalb sie eine Printausgabe finanzieren sollen, wenn sie die Information auch in Echtzeit und kostenfrei aus dem Netz generieren können. Aus eine anfänglichen Medienkonvergenz entstand nach und nach ein Konkurrenzdenken, deren Grabenkriege bis vor die Gerichte führte. Der Prozess zwischen Google und dem Bundeverband der Zeitungsverleger (BVDZ) ist hierbei beispielhaft. Im Laufe der Jahre wurden Online-Nachrichtenportale zu einer relevanten Größe in der internationalen Medienlandschaft und ihr Siegeszug ist noch lange nicht beendet.

Die Vorstandsvorsitzende der New York Times, Janet Robinson, bestätigte beim World Editors Forum, dass Rückzug aus dem Printbereich, aktuell, nicht zur Disposition stehe und das die Leser die Papierausgabe bevorzugen. Darüber hinaus bestätigte sie aber auch, dass die Leser für Qualitätsjournalismus im Internet bereit seien zu zahlen.

Der Vergleich der Medien mit den Vereinigten Staaten und Deutschland ist aktuell nicht möglich. Dort gibt es Medienkonglomerate wie die NewsCorp von Rupert Murdoch, die wesentliche Marktanteile hält und den Medienmarkt nachhaltig dominiert. In Deutschland hingegen haben wir eine Vielzahl von unabhängigen kleineren und mittleren Medienhäusern. Die größten unter ihnen sind: Axel Springer AG, die WAZ Gruppe oder die Südwestdeutsche Medienholding. Sie alle haben mit rückläufigen Auflagenhöhen zu kämpfen.

Print und die Generation Z

Der „Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger“ (BDZV) und die „Initiative junge Leser“ (jule) hat im Jahr 2020 eine Umfrage gestartet, um zu verstehen wie die Generation Z funktioniert und denkt. Zudem wollten die Verlage wissen, ob die Papierzeitung für junge Menschen interessant ist oder ob die jungen Menschen doch voll auf die digital-mobilen Medienkanäle setzen.

Es wurden folgende Projekte lanciert:

  • Medienpädagogische Projekte mit den Verlagen als Initiator

  • Kinder-Abozeitungen

  • Ausbildungs- und Studien-Themenzeitungen

Die Verlage versuchten schon in den Schulen anzusetzen und die Erkenntnis war wohl ernüchternd. Junge Menschen setzen zu 70 Prozent auf digitale Informationen. Darüber sind auch Instagram, Twitter, Facebook, Youtube, TikTok und andere Social Media-Plattformen. Entsprechend setzen die Verlage verstärkt auf digitale Formate und die sozialen Medien, in dem sie dort die eigene Printmarke inklusive der dort abgebildeten Artikel mit den Headlines publizieren, will man sich tiefer einlesen leiten die Artikel einen auf die Homepage und die Paywall. Weitgehend ungenutzt bleiben TikTok und Snapchat. Doch die Papierzeitung verliert. So spielen Studenten- oder Familien Abonnements bei jungen Zielgruppen keine Rolle. Auch das Journalisten in den Schulen über ihren Beruf sprechen, oder die Verlage eigene Events für Kinder und Jugendliche veranstalten, hat keinerlei Einfluss auf die Auflagenhöhe der Zeitungen. Ganz im Gegenteil: Papier wird als umweltschädlich und nicht nachhaltig verurteilt. Der neue Traumjob junger Menschen ist nicht Journalist sondern Youtube-Star.
Perspektivisch möchten die Verlage den Podcast–Markt für sich erschließen (25 Prozent) sowie in hauseigene Blogs zu investieren, da dort die Kernkompetenzen Journalismus und Storytelling leicht bedient werden können.

Die Verlage und Zeitungen setzen dennoch auf die Papierausgabe, vielleicht auch weil die Kernleserschaft so alt ist, dass sie für digitale Ausspielwege nur schwer zu begeistern ist.

Fazit

Der Siegeszug der Online-Nachrichtenmagazine ist nicht mehr zu stoppen und das deutsche Zeitungssterben wird uns noch einige Zeit beschäftigen und den Medienmarkt nachhaltig beeinflussen. Daraus resultierend werden Verlagshäuser und Medienmarken neu durchmischt, neue Allianzen und Fusionen entstehen, um ein Überleben von einzelnen Zeitungstiteln zu gewährleisten. Andere Printmedien werden still und leise verschwinden oder ganz auf eine Online-Präsenz setzen. Am Ende zählt nicht das Ausgabemedium Print oder Online, sondern der Content und dessen Qualität. Zuletzt sind es die Journalisten die eine Medienmarke tragen, ihre Glaubwürdigkeit unterstreichen und ihre Leserschaft über eine relevante, inhaltliche Agenda tragen. Wer die Mediennutzer dadurch bindet sichert auch die nachhaltige Zukunft einer Medienmarke, gleich wie sie veröffentlicht wird. (01.10.2022, Burkhard Hau)

Quellen:
junge-leser.info/wp-content/uploads/2020/03/Zeitungen-und-junge-Zielgruppen-2020.pdf

https://www.aktuell4u.de/fileadmin/im/mediadaten/Mediadaten_2021.pdf

Über den Autor:

Mutert ConsultingBurkhard Hau war fast 40 Jahre in den deutschen Print-Medien tätig; davon rund 35 in Führungspositionen. In seinen Funktionen war er auch als Gesellschafter sowie Repräsentant in anderen Gremien und Medien vertreten (BVDA, Deutscher Presserat, Maria-Laach, u.a.). In seiner langen und erfolgreichen Karriere hat er mehr als eine Herausforderung erlebt und erfolgreich gemeistert. Die Expertise des studierten Journalisten reicht von der strategischen Unternehmensentwicklung und -sanierung über die 360 Grad Kommunikation bis hin zu Marketing- und Vertriebsstrategien. Seit einigen Jahren ist er geschäftsführender Gesellschafter der Intrada GmbH wie auch Geschäftsführer des regionalen News-Portal aktuell4u.de. Mit seiner Kommunikationsagentur: „knowhau Media“ arbeitet er eng mit Mutert Consulting zusammen. Gemeinsam konnten viele Projekte und Ziele erreicht sowie Erfolgsgeschichten geschrieben werden.

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