Elon Musks “X für ein T” – Wohin führt der Neuanfang für Twitter

Elon Musk hat mit seinem Rebranding von Twitter zu “X” zweifellos ein öffentlichkeitswirksames PR-Manöver hingelegt. Doch ob dies zu einem wirklichen Neuaufbruch für die Kurznachrichten-Plattform führen wird, bleibt fraglich.
Während Musk die Aufmerksamkeit auf sich zieht, erlebt Twitters Konkurrent “Threads” ein stetiges Wachstum. Die App erreicht mittlerweile ein Fünftel der aktiven Nutzerreichweite von Twitter und hat bereits 150 Millionen Downloads verzeichnet. Gleichzeitig verliert Twitter an Nutzern, und die Plattform kämpft mit sinkendem Traffic und stagnierenden Userzahlen. (Quelle: https://www.similarweb.com )

Musk zahlte 44 Milliarden US-Dollar für Twitter, doch der Markenwert der Plattform befindet sich in einem schleichenden Werteverfall. Die Vision, Twitter zu einem globalen Marktplatz für Ideen und Services zu machen, ähnlich wie die chinesische App Wechat, könnte sich als schwierig erweisen. Twitter leidet unter technischen Problemen und einem Mangel an Kundenservice, was die Umsetzung dieser Vision erschwert.

Musk könnte die Defizite beheben, indem er neue Mitarbeiter einstellt, aber dies würde zusätzliche Investitionen erfordern. Bei einem ohnehin hochverschuldeten Unternehmen stellt sich die Frage nach der Rechtfertigung solcher Ausgaben.

Zudem wirft Musks respektloser Umgang mit Mitarbeitern und die Verweigerung von Zahlungen bei der Suche nach Talenten Probleme auf. Sein Ruf als Disruptor etablierter Systeme mag ihm in anderen Projekten wie Tesla und SpaceX geholfen haben, doch diesmal steht er vor anderen Herausforderungen.

Mit dem Konzept einer “App for Everything” will Musk digitale Anwendungen bündeln, die bereits erfolgreich als Einzellösungen existieren. Ob dies ausreicht, um eine marktrelevante Kundenbasis aufzubauen, ist fraglich, da die monatlichen Nutzerzahlen bei Twitter weiter schrumpfen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob Musks “Xitter-Partie” tatsächlich ein erfolgreiches Kapitel für Twitter sein wird oder ob es sich letztendlich als fragwürdiger Schachzug erweist. Die Zukunft der Plattform hängt von ihren strategischen Entscheidungen und der Fähigkeit ab, den Nutzern einen Mehrwert zu bieten, der sie an die Plattform bindet. (27.07.2023, Mutert-Consulting)