Die Zukunft des Journalismus: Künstliche Intelligenz als Chance und Herausforderung
In einer jüngsten Ankündigung sorgt die Einführung von künstlicher Intelligenz (KI) für Diskussionen über die Zukunft des Journalismus. Der Bild-Chefredakteur äußerte sich in einer E-Mail an die Mitarbeiter, dass traditionelle Rollen wie Chefredakteure, Layouter, Korrektoren, Verleger und Bildbearbeiter möglicherweise obsolet werden. Axel Springers Vorstandsvorsitzender, Mathias Döpfner, betonte in einem internen Brief die Möglichkeit, dass KI den unabhängigen Journalismus revolutionieren oder sogar ersetzen könnte.
KI hat bereits eine transformative Rolle in der Medienlandschaft übernommen. Der Big-Data-Journalismus profitiert von leistungsstarken Algorithmen, die komplexe Datenanalysen ermöglichen, von den Panama Papers bis hin zur Klimakrise. Des Weiteren nutzt die Branche KI für Back-Office-Aufgaben wie Inhalts-Empfehlungen, Transkriptionen und SEO-Optimierung.
Die eigentliche Herausforderung für den Journalismus liegt jedoch darin, wie KI die Erstellung von Inhalten beeinflussen wird. Fortschrittliche Sprachmodelle könnten zukünftig journalistische Texte erstellen, doch viele betonen die persönliche Bedeutung und Freude am Schreiben und Erzählen von Geschichten.
Während einige glauben, dass KI den Bedarf an qualitativ hochwertigem Journalismus nicht beeinträchtigen wird, könnten jedoch Premium-Preise und Kostendruck die Nachfrage beeinflussen. KI-gesteuerte Medienunternehmen könnten routinemäßige Inhalte automatisieren, während menschliche Reporter weiterhin für komplexe Recherchen und Interviews zuständig sind. Die Bedenken hinsichtlich Vorurteilen und Propaganda durch KI sind real, ebenso wie die potenzielle Untergrabung der Realität durch Deepfake-Technologie.
Es gibt jedoch auch Chancen, die KI mit sich bringt, wie die Demokratisierung von Medieninhalten und die Revitalisierung des investigativen Journalismus. Es ist entscheidend, dass ethische, soziale und ökologische Aspekte bei der Implementierung von KI berücksichtigt werden und dass diese Entwicklung demokratisch gestaltet wird.
Der Journalismus steht an einem Wendepunkt, und es liegt in unserer Verantwortung, die Zukunft der Branche in Einklang mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der KI zu gestalten. (Mutert-Consulting, 24.07.2023)
