Kaufkraft der Deutschen steigt 2022
Auch im Jahr 2022 steigt wieder die Kaufkraft der deutschen Bevölkerung. Pro Kopf auf 24.807 Euro, was einer Steigerung von 4,3 Prozent oder 1.013 Euro zum Vorjahr entspricht. So dokumentiert die aktuelle GfK-Studie zu Deutschlands Kaufkraft 2022. Damit einhergehend prophezeien die Markforscher aus München eine Kaufkraftsumme von 2.062,8 Milliarden Euro für Deutschland in Summe. Diese Summe hat Bevölkerung in der Bundesrepublik für Konsumausgaben zur Verfügung. Gleich ob zum Sparen, zum Wohnen oder für die Freizeitgestaltung.
Bedeutung:
Kaufkraft bedeutet das nominal verfügbare Einkommen (netto) der Bevölkerung inklusiver staatlicher Transferleistungen (z.B.: Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld). Dem negativ entgegen stehen steigende Verbraucherpreise, die die reale Kaufkraft beeinflusst.
Verteilung (nach Bundesländern):
Ranking |
Bundesland |
Einwohner |
Kaufkraft 2022 |
Kaufkraft-Index |
1 |
Bayern |
13.140.183 |
26.936 |
108,6 |
2 |
Hamburg |
1.852.478 |
26.645 |
107,4 |
3 |
Baden-Württemberg |
11.103.043 |
26.637 |
107,4 |
4 |
Hessen |
6.293.154 |
25.698 |
103,6 |
5 |
Schlewig-Holstein |
2.910.875 |
24.661 |
99,4 |
6 |
Nordrhein-Westfalen |
17.925.570 |
24.410 |
98,4 |
7 |
Rheinland-Pfalz |
4.098.391 |
24.244 |
97,7 |
8 |
Niedersachsen |
8.003.421 |
24.220 |
97,6 |
9 |
Brandenburg |
2.531.071 |
23.313 |
94,0 |
10 |
Saarland |
983.991 |
23.303 |
93,9 |
11 |
Berlin |
3.664.088 |
23.088 |
93,1 |
12 |
Bremen |
680.130 |
22.204 |
89,5 |
13 |
Sachsen |
4.056.941 |
21.997 |
88,7 |
14 |
Thüringen |
2.120.237 |
21.826 |
88,0 |
15 |
Sachsen-Anhalt |
2.180.684 |
21.718 |
87,5 |
16 |
Mcklenburg-Vorpommern |
1.610.774 |
21.707 |
87,5 |
(Quelle: https://www.gfk.com/de/presse/kaufkraft-deutschland-2022)
Bei den Bundesländern ist vieles identisch zum Vorjahr. Einzige Ausnahme: Brandenburg, dass sich am Saarland vorbei auf den 9. Platz hocharbeiten konnte. Doch wo leben die Menschen mit einem hohen Kaufkraft-Potenzial? Bayern führt vor Hamburg und Baden-Württemberg sowie Hessen. Die restlichen Bundesländer schneiden eher unterdurchschnittlich ab. Am Ende liegt – analog 2021 – liegt Mecklenburg-Vorpommern und seine Einwohner haben etwas weniger als 88 Prozent des Landesdurchschnitts zur Verfügung.
Neben den Bundesländern werden auch die Landkreise und einwohnerstarke Stadtkreise betrachtet. Dabei bündeln die 25 einwohnerstärksten Stadtkreise mehr als 21 Prozent der deutschen Gesamtkaufkraft.
Kaufkraftdichte- Hohes Potenzial auf kleinem Raum
Die großen Metropolregionen sind relevante Märkte für Einzelhändler und Dienstleister. Die verfügbare Kaufkraft-Summe in Millionen Euro je Quadratkilometer zeigt, dass die Metropolen: Berlin, Hamburg und München die höchste Kaufkraftdichte ausweisen. Gefolgt von Nürnberg, dem Ruhrgebiet sowie dem Großraum Stuttgart und Frankfurt/Main. Die Kaufkraftdichte ist für Unternehmen ein eminenter Indikator, um eine gezielte Kundenansprache auf kleinstem Raum mit hohem Kaufkraftpotenzial zu realisieren.
Über die Studie:
Die GfK-Studio Kaufkraft Deutschland 2022 definiert ist definiert als die Summe alle Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Es werden neben dem Netto-Einkommen aus nichtselbständiger und selbständiger Tätigkeit auch Einkünfte aus Kapitalanlage, staatliche Transferleistungen zur Kaufkraft hinzugerechnet. Nicht inkludiert sind die Kosten für die Lebenshaltung wie Miete, Gas, Strom, Kleidung oder das Sparvolumen.
Entsprechend steht nicht zwingend jedem arbeitenden Bundesbürger mehr Geld zur Verfügung, sondern dies steht in Abhängigkeit von den Verbraucherpreisen. Zudem ist zu bedenken, dass es sich um die Kaufkraft einer Region handelt und nichts über die Kaufkraft einzelner Individuen oder über die „Arm- / Reich-Schere“ aussagt. Berechnungsbasis sind – neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute. Die GfK-Kaufkraftdaten sind verfügbar für alle deutschen Stadt- und Landkreise sowie aller Gemeinden und Postleitzahlen-Gebiete. (22.01.2022, Marc Mutert)