
Es ist wirklich einfach eine Social-Media Präsenz zu erstellen, und die Größen der diversen Netzwerke und Plattformen für sich zu nutzen. Allerdings sollte der Anstieg von Fake News die lokalen Zeitungsverlage alarmieren, da die sozialen Netzwerke ihre Inhalte neben gefälschten Nachrichten platziert. Viele lokale Zeitungsverlage setzen immer noch auf responsive Websites mit Paywall statt auf eigene kostenfreie Applikationen.
Wie Lokalzeitungen die Digitalisierung meistern können
Viele Lokalzeitungen könnten mehr digitale Technologien nutzen und dadurch mehr Einnahmen generieren. Leser warten sehnsüchtig darauf. Statt folgenschwerer Papierhörigkeit, hohen Energiebedarfen durch Abholzung, Verarbeitung, Transport und Druck, sind Monetarisierungsstrategien gefordert, die all das ändern und die Leserschaft günstig, schnell und nachhaltig vergrößern. Doch worauf kommt es im Einzelnen an?
- Höhere digitale Einnahmen im Vergleich zum Verkauf von Printprodukten anstreben
- Werbekunden von Print in die digitale Welt überführen
- Verzicht auf Papier und die damit verbundenen Kosten
- Netto-Umsatzwachstum durch diversifizierte digitale Einnahmen, um die permanent sinkenden Abo- und Print-Einnahmen auszugleichen
Diese Ziele konzentrieren sich darauf, höhere digitale Einnahmen von den Lesern selbst zu erhalten, seine eigene digitale Kernkompetenz auszubauen statt am Papier zu hängen wie die Motte am Licht.
Möglichkeiten zur Zielerreichung:
- Jüngere und vielfältigere Leser ansprechen
- Themenfelder entsprechend der Interessen der diversen Leser / Zielgruppen anpassen und gezielt ausspielen
- Mehr Engagement durch Live-Chats und audiovisuelle Inhalte bieten
- Newsletter-Abonnenten erhöhen oder Schlagzeilen per WhatsApp und eigene Applikationen ausspielen
- Zusammenarbeit von Redaktion und digitaler Produktion verbessern
- Multi-Media-Ausbildung statt medienbezogens Volontariat für die angehenden Journalisten ausbauen
- Apps und Messenger nutzen, um Inhalte gezielt zu distribuieren
- Soziale Medien verstärkt einsetzen
Alle wollen immer den „Kaiserweg“… aber den gibt es eben nur sehr, sehr selten. Es ist besser mit den oben genannten Punkten zu beginnen, als auf Wunder und Perfektion zu hoffen.
Neue Geschäftsmodelle für Lokalzeitungen
Lokalzeitungen müssen schnell und mutig handeln, um die Digitalisierung umfänglich zu vollziehen und neue Einnahmequellen zu erschließen. Das können verschiedene Dinge sein: E-Commmerce, Events streamen, kundenspezifische Publikationen, Medienkonvergenzen und vieles andere.
Jedes mittelständische Unternehmen hinterfragt seine Strategien und passt sich den Marktbedingungen an, nur die Verlage kleben weiterhin am Papier und investieren entweder im neue Druckzentren und schrumpfen die Redaktionen zusammen, um überhaupt Renditen auszuschütten. Ist es so ketzerisch den Status Quo zu hinterfragen? Es wird Zeit, dass sich erfolgreiche lokale und regionale Online-Medien mit den klassischen Tageszeitungen und deren Verlagshäusern zusammenschließen. Es geht um nichts geringeres, als die Sicherung des Lokaljournalismus und der Medienvielfalt in Deutschland. Gemeinsam erstarken, Allianzen bilden, Kooperationen entwickeln, statt weiterhin in den Regionen Medienkriege zu führen und alle Kommunikationskanäle zu blockieren und gegen jede Form einer Medienentwicklung zu kämpfen. Weniger Papier, mehr multimediale Distribution. Kooperative Zusammenarbeit und neue Strategien für lokale und regionale Inhalte sichern unsere Freiheit und stützen die Demokratie in unserem Land. Eine mediale Vielfalt ist dabei entscheidend. (05.07.2024, Burkhard Hau / Marc Mutert)